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Chantal Dorn: Feuerfest


Chantal Dorn erobert nach einer langen Medien-Karriere die musikalischen Bühnen

Von Michael Humboldt

„Aber wenn man in Klischees denkt, tanze ich mit Sicherheit herzerfrischend aus der Reihe. Ich bin sozusagen der älteste Newcomer, wenn man so will.“


Chantal Dorn ergatterte den ersten dreifachen Steal-Deal beim Quoten-Renner The Voice Of Germany im Jahr 2018. Die ausgebildete Journalisten ist ein wahres Allround-Talent: Sie arbeitete als freie Redakteurin beim Österreichischen Rundfunk, wechselte zum Privatradiosender Antenne Vorarlberg und hat seit Jahren ihre eigene Kolumne in Österreichs größter Tageszeitung. Doch auch im Schauspiel konnte sie viele Erfolge für sich verbuchen, stand auf zahlreichen Theaterbühnen und spielte in der SAT.1-Serie Anna und die Liebe vor einem Millionenpublikum. Nun startet sie mit ihrem Album Feuerfest eine musikalische Karriere und erzählt im Gespräch mit hossa!-Chefredakteur Michael Humboldt Interessantes über ihre Pläne.

Chantal, seit wann machst du Musik und wie würdest du selbst deine Musik beschreiben?
Musik war immer eine Konstante in meinem Leben, obwohl ich erst seit ein paar Jahren mein Hauptaugenmerk auf Pop-Balladen gerichtet habe, zeitlos, erwachsen und stark.

Was macht dich als Künstlerin aus?
Meine Authentizität. Ich bin davon überzeugt, dass man nur dann gut ist. Letztlich geht es ja darum, Menschen emotional zu erreichen und abzuholen. Schon im zarten Alter von vier Jahren wusste ich bereits genau, wo es in meinem Leben lang gehen soll. Nämlich da, wo es glitzert.

Neben zahlreichen Theater-Engagements spieltest Du in der SAT.1-Serie Anna und die Liebe, warst fünf Jahre Mitglied des Aida-Showensembles in Hamburg, performtest im Zuge einer Ausstellung österreichischer Künstler im japanischen Oita, schriebst ein Buch, hast Deine eigene Kolumne bei Österreichs größter Tageszeitung und bist Sprecherin bei den Bregenzer Festspielen. An welche Anekdoten erinnerst Du Dich?
Bei einer Theatervorstellung hatte sich ein Schauspielkollege versehentlich ausgesperrt, als er von der Toilette zurückkam. Im Pyjama und einem Teddybären in der Hand irrte er bei starkem Schneegestöber verzweifelt ums Gebäude herum, während sein Schauspielkollege auf der Bühne noch verzweifelter versuchte, dessen Fehlen mit einem sinnlosen Monolog zu überbrücken. Zwischenzeitlich hatten aufmerksame Anwohner die Polizei über den Herumirrenden im Pyjama informiert. Bis sich der Fall schließlich aufgeklärt hatte, war das Stück vorbei und der Kollege auf der Bühne nervlich am Ende.

Was hast Du parallel in der Musik in Gang gebracht?
Nachdem Musik seit jeher die Konstante in meinem Leben ist, schreibe ich nicht nur Songs und trete mit meiner Band auf. Nach knapp einem Dreivierteljahr harter Arbeit freue ich mich nun über mein neuestes Baby – mein Soloalbum Feuerfest, das gemeinsam mit Erfolgsproduzent Oliver Pinelli entstanden ist. 

Wie würdest du den Stil Deiner Musik umschreiben?
Persönlich, zeitlos, erwachsen, authentisch, mutig

Was zeichnet dieses Album aus?
Grundsätzlich geht es in meinen zwölf Songs um Geschichten über die Liebe, Enttäuschungen, Wünsche und Sehnsüchte, die im Laufe eines Lebens entstehen und dadurch zu etwas sehr Persönlichem werden. Mal tiefgründig, mal mit einem Augenzwinkern betrachtet. Es sind Geschichten, in denen sich aber jeder andere wiederfindet. 

Warum hast du das Album Feuerfest genannt?
Ich habe lange über einen Album-Titel nachgedacht. Es war mir jedoch wichtig, dass der Name ein Statement für mich und meine Musik ist. Starke Lieder einer starken Frau. Feuerfest war dann die letzte Nummer, die ich für das Album geschrieben hatte. Darin geht es um die eigene Zerrissenheit, die man überwinden muss, um weitergehen zu können. Will sagen, dass auch ich viele Fragen an das Leben hatte und hoffte, die richtigen Antworten dafür zu bekommen. In Wahrheit bleibt einem das Leben viele Antworten schuldig, so dass man für sich selbst entscheiden muss, was richtig oder falsch ist. Das bedingt auch, dass man bereit sein muss, seinen eigenen Weg zu gehen. Auch auf die Gefahr, sich bei anderen unbeliebt zu machen. Als der Song Feuerfest fertig aufgenommen war, war für mich auch klar, dass daran kein Weg vorbeiführt, das Album so zu nennen. Feuerfest im Sinne von Stärke, Robustheit und Unverwüstlichkeit.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Oliver Pinelli?
Wir kennen uns noch aus meiner Zeit in Berlin, als ich ab und zu im Trixx Studio Aufnahmen machte. Ich wusste, dass er ein guter Produzent ist und mit Größen wie Unheilig, Helene Fischer oder Nena schon zusammengearbeitet hat. Von daher lag es nahe, ihn ins Boot zu holen. Oliver ist ein wahnsinnig kreativer Kopf, ein schneller Denker. Er hört nicht nur die Musik, er sieht sie auch. Das merkt man an den Arrangements, die zum Teil sehr fein und reduziert sind. Er hat quasi jedem meiner Texte ein wunderschönes musikalisches Kleid geschneidert. Ich glaube auch, dass es in einem Kreativprozess wichtig ist, dass der eine den anderen erfasst und liest. Ich finde, das ist uns echt gut gelungen. Entstanden ist daraus ein zeitloses Album für Erwachsene mit einem guten Mix aus Up-Tempo-Nummern und Pop-Balladen. 

Du bringst Dein erstes Album in der zweiten Lebenshälfte auf den Markt. Kann man also sagen, dass das auch erfrischend anders ist?
Sagen wir mal so. Es war die Zeit davor noch nicht reif. Aber wenn man in Klischees denkt, tanze ich mit Sicherheit herzerfrischend aus der Reihe. Ich bin sozusagen der älteste Newcomer, wenn man so will. Wichtig ist doch, dass man inhaltlich was zu sagen hat. Das ist meines Erachtens keine Altersfrage.

Welcher Song ist für Dich der emotionalste auf dem Album?
Ganz eindeutig Schlafwandler. Er ist meiner Tochter gewidmet, die mit vier Jahren bei einem tragischen Unglück ums Leben kam. Das ist zwar schon lange her. Trotzdem bleibt sie ein Teil meiner Geschichte. 

Zum Ohrwurm avanciert Deine Single-Auskoppelung Es ist immer jetzt. Auf YouTube hat der Song bereits 15.000 Clicks und rangierte in der Hitparade des MDR ganz weit vorne. Steht Chantal Dorn doch auch für leichte Musik?
Was auch immer man unter leichter Musik versteht. Es ist im Leben wichtig, positiv zu denken. Und das macht mich eben auch aus. Interessanterweise wurde das Lied ja schon vor der Corona-Krise geschrieben. Aber es passt gerade wie die Faust aufs Auge. Die Botschaft dahinter ist klar. Egal, was wir in unserem Leben planen. Du kannst nur das hier und jetzt leben. Also hadere nicht und versuche, aus allem das Beste zu machen. Sei dankbar für jede Erfahrung, die dich weiterbringt. Versuche glücklich zu sein. Denn das Leben besteht leider zu oft aus verpassten Gelegenheiten.

Auf was freust Du Dich nun am meisten?
Auf Live-Gigs und einen guten Cappuccino auf der Terrasse meines Lieblingscafês am See.


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