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Schlager trifft Liebesbotschaft


Ross Antony lässt die Liebe Liebe sein – und gibt 100%

Von Dennis Ebbecke

„Liebe ist einfach ein super Heilmittel“


ROSS ANTHONY

Sein neues Album besteht aus 100% ROSS und sendet ganz viel Liebe in die Welt hinaus – und damit ist nicht nur sein elektrisierender Song Lass die Liebe Liebe sein gemeint. hossa! hat Ross Antony bei der Veranstaltung Schlagersterne in den Katakomben des Coliseo Balear auf Mallorca getroffen und sich im Anschluss mit ihm über die Balearen-Insel sowie über das neue Album ausgetauscht.

Herr Antony, viele der Songs auf Ihrem neuen Album 100% ROSS enthalten das Wort „Liebe“ im Songtitel. Warum war Ihnen diese Liebesbotschaft diesmal ganz besonders wichtig?

Wir haben die vergangenen drei Jahre alle unter Corona und dem Ukraine-Krieg gelitten. Das habe ich vor allem bei meiner Familie und meinen Freunden gespürt. Ich wollte das möglichst schnell ändern. Und wie kann man das ändern? Natürlich mit Liebe, die einfach ein super Heilmittel ist. Damit meine ich nicht nur die Liebe zwischen zwei Personen, sondern Liebe grundsätzlich – ganz egal, ob zu einem Hund oder zu einem Haus.

 

In Ihrem Song Lass die Liebe Liebe sein stellen Sie die unter anderem die Fragen in den Raum: „Wann bin ich ein Mann? Wann bin ich zu weiblich?“ Wie häufig werden Sie als schwuler Mann mit Themen dieser Art konfrontiert?

Ich persönlich werde tatsächlich fast nie damit konfrontiert, dass ich schwul bin. Paul und ich sind seit 24 Jahren zusammen. Wenn wir unsere Liebe zeigen, dann ist das keine Show. Wir rennen auch nicht durch die Straßen und zeigen jedem, dass wir schwul sind – mit der Bitte, uns doch zu akzeptieren. Nein, wir leben unser Leben wie jeder andere auch. Es ist alles ganz normal. Ich glaube, dass die Leute das sehen.

 

Braucht es heutzutage noch Veranstaltungen wie den Christopher Street Day oder Demonstrationen, um auf die Rechte der LGBTQ-Community hinzuweisen?

Aktuell braucht es diese Veranstaltungen wohl noch. Aber ich wünsche mir, dass wir auf diese Demonstrationen bald verzichten können. Es muss etwas Alltägliches werden. Wir müssen nicht versuchen, uns als besonders darzustellen, denn wir sind nicht besonders. Wir sind wie jeder andere auch. In Deutschland und England ist die Akzeptanz zu einem großen Teil zum Glück längst vorhanden, aber in vielen anderen Ländern steht auf Schwulsein heute noch die Todesstrafe. Das müssen wir endlich ändern.

 

Sie haben den 80er-Hit I Should Be So Lucky von Kylie Minogue gecovert. Warum gerade diesen Song?

Dieser Song weckt in mir Kindheitserinnerungen. Ich habe Kylie Minogue sogar schon einmal getroffen. Mir war immer klar: Wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, diesen Titel auf Deutsch aufzunehmen, dann würde ich es tun. Nun gab es diese Möglichkeit, denn Kylies Autoren haben zugesagt. Fantastisch!

 

Auch eine deutsche Version von You Are The Reason ist Teil des Albums. Wollen Sie damit zum Ausdruck bringen, wie wichtig die The Masked Singer-Teilnahme 2021 für Sie war?

Genau. Diesen Song habe ich als Flamingo bei The Masked Singer gesungen. Da der Titel beim Publikum so gut ankam, habe ich bei dem Originalinterpreten Callum Scott angefragt, ob er sich eine deutsche Version von mir vorstellen könnte. Er fand das super und er und sein Co-Autor haben mir die Genehmigung gegeben. Ich verbinde mit diesem Lied eine wichtige Etappe meines Lebens. The Masked Singer war eine großartige Show, weil ich mich in diesen sechs Wochen in einer Rolle verlieren konnte.

 

Kylie und Callum sind nicht die einzigen großen Namen, die etwas mit 100% ROSS zu tun haben. An Ihrem Song Ich lieb die Liebe hat die Schlager-Ikone Marianne Rosenberg einen Anteil …

Mehr als das sogar. Sie hat das Lied gemeinsam mit ihrem Sohn Max geschrieben. Marianne Rosenberg hat mich bei einer Veranstaltung angesprochen und gesagt: „Ross, mein Lieber, ich habe einen Song für dich.“ Natürlich war ich begeistert – sie hat mir den Song geschickt und ich war gleich Feuer und Flamme. Der Titel ist wunderschön geworden.

 

Zumal dahinter eine sehr emotionale Geschichte steckt, richtig?

Ja, ich habe letztes Jahr im Rahmen der SWR-Sendung Down The Road sechs junge Leute mit Down-Syndrom begleitet. Diese wunderbaren Menschen haben mich gefragt, ob sie mal in einem meiner Musikvideos dabei sein dürfen. Das habe ich natürlich ermöglicht und das Video zu dieser Single erscheint am 26. Mai. Ich bin mir sicher, dass alle von meinen „Magic Menschen“ begeistert sein werden.

 

Magisch war kürzlich auch die Atmosphäre bei den Schlagersternen im Mai auf Mallorca. Wie hat Ihnen die Stimmung im Coliseo Balear gefallen?

Wer hat schon die Möglichkeit, mit so einer Kulisse zu arbeiten? Auf einer Bühne zu stehen, von der aus man nach oben auf die Ränge blicken kann, ist für jeden Künstler ein Traum. Man sieht alle Leute, welch ein schönes Gefühl! Es war wirklich alles perfekt, das Wetter hat auch mitgespielt. Da ich bei den Schlagersternen 2023 als erster Künstler auf der Bühne stand, hatte ich es etwas leichter als andere. Wenn man ganz am Anfang einer Show auftritt, gehen die Leute am meisten mit. Und der Ton war absolut die Nummer eins. Diese Veranstaltung war so schön und anders und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird.

 

Malle verbinden viele deutsche Urlauber mit dem „Ballermann“, während die Engländer vorwiegend in Magaluf feiern. Waren Sie schon einmal an einem der beiden Urlaubsorte?

Nein (lacht). Ich habe viele Orte dieser Welt gesehen, aber da war ich noch nie. Ehrlich gesagt muss ich da auch nicht unbedingt hin, das ist nicht mein Ding. Aber ich habe einen Riesenrespekt vor den Künstlern, die auf Mallorca auftreten. Das ist kein leichter Job, denn nicht alle sind dort willkommen, wie ich gehört habe. Ich wurde schon häufig für Auftritte angefragt, doch ich bin einfach nicht der Typ dafür.


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